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... und plötzlich war`s vorbei. Nein. Keine Beziehung, sondern die Rede ist vom Jahr 2014. Irgendwann hat dann doch der Winter Einzug gehalten und die (meisten) Fische in den (verdienten) "Winterurlaub" geschickt.

 Mit diesen einleitenden Zeilen begrüße ich alle Leser zum ersten Update des Jahres 2015 und wünsche gleichzeitig jedem/jeder ein gutes neues Jahr! In diesem Update beschäftigen wir uns mit den Fängen der letzten Monate und wollen gleichzeitig ein bisschen Appetit auf die kommende Saison machen. Für viele von uns ist wohl momentan gerade die Zeit angebrochen, in welcher man sich schon Gedanken macht, was man "angeltechnisch" im neuen Jahr alles angreifen möchte bzw. welches taktische Vorgehen empfehlenswert wäre oder welche Anschaffungen anstehen (könnten). Gerade diesen Leuten seien die folgenden Zeilen/Bilder ans Herz gelegt. Ab dafür...

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 Bild: Da ist doch eine neue Farbe für die PopUps dabei! Richtig! Orange! Könnte ein "Knaller" gerade im Frühjahr werden...

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Bild: Die hard&light hookbaits wurden gleich um zwei neue Sorten ergänzt: Proto und Tropi!  

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Bild: Vorsatz 1 für das neue Jahr: Stets mit scharfen Haken fischen! Aus diesem Grund haben wir jetzt neu pinpoint hooks im Programm...

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Bild: Octopex... 2015 steht eine neue "Waffe" zur Verfügung! Genaues Releasedatum wird noch bekannt gegeben...

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 Bild: Octopex funktionieren auch (oder gerade) bei kälteren Wassertemperaturen... T.T. mit einem "Januarspiegler"!

Ausnahmsweise mal keine Baits, sondern was fürs Auge...

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Bilder: Was lag denn da unterm Weihnachtsbaum? Mister T.T. hat sich selbst beschenkt und seine Rollen bei Frank Richter (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 0172-8184720; 10-17Uhr) "pimpen" lassen... RICHTIG geil!

Habt auch ihr "Sonderwünsche" im bereich Rollentuning könnt ihr euch gerne bei Frank melden!

Jetzt reicht es aber mit dem "Drumherum" ;) Her mit den Fischen...

Andreas Hierling hat es nämlich genau richtig gemacht.... Im Winter ab nach Spanien an den Ebro! Elf Fische über 15kg, zwei über 20kg...

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Bilder: Die spanischen Schuppis mochten die Monster Mussle...

Addi hat uns nicht nur ein Bild geschickt, sondern auch ein paar Zeilen verfasst. Dankeschön!

Aufmerksam beobachten, was sich an der Wasseroberfläche so tut und blitzartig arbeiten die Produkte... Zusammenstellung mit ABL, Tigernüssen, gekrushten Monster Mussle, Tropicana, Method Mix Smelly Fish und um kleinste Partikel aufsteigen zu lassen, ein fein gecrushter Pop Up nach beliebiger Wahl. Weißfische zeigen sich an der Wasseroberfläche. Kurz danach rollen zwei Karpfen unmittelbar neben meinen Spots. Ich grinste und bereitete mich schon mal auf einen harten und kampfstarken Drill vor. Eine knappe halben Stunde später war Aktion pur auf meinem Platz mit dem preparierten 14mm Tropicana Pop Up am Chod Rig angeboten. Es piepste ein Mal und direkt darauf schoss der Hanger gegen den Blank, Schnurklipp löste sich und die Schnur blieb auf Spannung! Vorbereitet stand ich neben den Ruten. Das Adrenalin preschte durch meinen Körper und starrte auf die Rolle! Rute bog sich leicht, die Spule war kurz vorm Abheben. Ich nahm die Rute auf, stoppte mit dem Finger am Spulenkopf und der Fisch bog die Dengen bis ins Handteil! Ich gab ihm etwas Schnur und er hörte irgendwie nicht auf zu rudern. Nach etwa 20 Metern drehte er ab in ein großes Krautfeld. Er saß direkt fest! Ich baute Druck auf und bekam den Guten schnell wieder raus. Ab ins nächste, dachte er sich. Dann rührte sich erst einmal nichts. Nach etwa 2 Minuten baute ich dermaßen Druck auf, dass ich ihn aus dem Krautfeld befreien konnte. Der Haken hielt und saß bombig! Mit Mühe und Kraft konnte ich ihn dann endlich zum Landgang überreden. Ich hiefte den dicken Klops auf die Wiegeschlinge, die auf der Abhakmatte lag, rauf und stellte fest, es war mein erster Herbstbulle. Ich begutachtete ihn und stellte fest, dass es ein bildhübscher, dunkler Spiegelkarpfen war, der am Schwanzende helle Perlenschuppen hatte. Ich knipste einige Bilder und ließ Ihn wieder auf Tauchgang gehen. Es war ein perfekter Tagesansitz. Vorher über Tage den Luftdruck notiert und gesehen, dass es Zeit ist, meinen Plan umzusetzten. Zudem hatte ich noch einen Vorteil auf meiner Seite. TT-Baits ist das Schlüsselwort für attraktive und nahrhafte Produkte. Unwiderstehlich für die Rüssler ist bereits bekannt, das gibt mir ein sicheres Gefühl. Alles ist gepackt, ich schwinge mich auf mein Mountainbike und fahre gemütlich ans Wasser. Schneller und produktiver kann man es nicht machen. Tagesansitze gefallen mir wesendlich mehr als die zwei bis drei Nächte da zu verweilen, füttern und hoffen... Augen auf, vorher Location machen und Ausschau halten! Und dann muss alles stimmen. Wie Luftdruck, Wetter, Windrichtung etc. Dann dürfte auch nichts im Wege stehen. Bis das Laufrad vom Anhänger den Geist aufgab! Aber nicht mit mir! Packen und los! Mit Verlusten kann ich leben, wenn mir sowas bevorsteht.
Also Jungs, Augen auf genießt es.
TL Addi ;)

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Als Nächstes kommen wir zu Alex, der, wie man sehen kann, dem Schneetreiben der letzten Tage trotzen konnte!

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Bild: Fish Royale fangen auch in weißer Umgebung...

Weiter geht`s mit Beni Vakalopoulos. Eine kleine Auswahl seiner Fänge des letzten Jahres wollen wir euch nicht vorenthalten. Von klein bis groß war alles dabei!

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 Bilder: Sie werden langsam größer, je länger das Jahr andauert...

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Bilder: Richtig schöne Fische...

Des Weiteren haben wir C. Riedel sowie Christian Wellein "im Angebot", die mit 4Fish/GLM bzw. Protos tolle Fische auf die Matten legen konnten. TOP!

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Aber auch die Fische von Christian Willert sowie Christoph Kunstmann können sich richtig sehen lassen, oder?

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Bild: Tropis sind im Kanal definitiv kein Fehler!

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Bild: "Ghost Koi"?! GLM verführten die Schönheit bei bereits sehr kaltem Wasser...

Ferner  möchten wir euch auch nicht die Jungs von Carp and Roll verschweigen, deren youtube-Kanal wirklich sehr sehenswert ist! Reinschauen lohnt sich!

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Bilder: Ein kleiner Vorgeschmack! Wie gesagt, für "bewegte Bilder" einfach HIER klicken...

Auch Felix Pfeufer durft sich 2014 freuen...

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Bild: Tropi-Spiegler

Ebenfalls schön zu sehen, dass Frank Ulrich ein paar Fische fangen konnte. Lest selbst:

Es ging zu dieser schönen Herbstzeit mal wieder in Richtung Frankreich. Geplant war, an einem interessanten Gewässer zu fischen. Doch schon unterwegs goss es wie aus Eimern. Am See angekommen, mussten wir feststellen, dass alles unter Wasser stand und wir nicht mal zum Platz kommen würden. Also ab ins Auto und 200 km weiter. Dort kamen wir an einen See, den ich zwar bereits kannte, jedoch noch nicht befischt habe. Schon nach kurzer Zeit bemerkten wir, dass wir hier an der richtigen Stelle sind. Die Fische hatten alle ein wahnsinniges Schuppenkleid. Besonders einer sah aus wie gemalt, fast so wie Rapunzel, denn beide Seiten zierte dieses schöne Schuppenbild. Jeder Fisch, den wir fangen konnten, hatte eine einzigartige Form und jeder hatte bloß einen Einstich im Maul.

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Bilder: Da kann man nicht meckern...

Da wir schon beim Stichwort "Frankreich" sind... Happy Hager zog es Anfang Januar ebenfalls in dieses Land und wurde dort prompt mit diesem 19kg Spiegler belohnt...

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Quasi auf den letzten Drücker erreichte uns noch die Mail von Malte, worüber wir uns sehr gefreut haben...

Mühen werden belohnt, meistens. Doch die Realität sieht beim Karpfenangeln leider oftmals anders aus.
Wie oft investiert man Zeit, Mühen und Geld in ein ganz bestimmtes Projekt, nur um frustriert und als Schneider nach Hause zu fahren. Ist Karpfenangeln also undankbar? Ich denke nein. Nicht nur die Erfolge, sondern auch die Misserfolge bringen einen in seiner Angelei weiter. Und darum geht es doch eigentlich.

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Sich weiterzuentwickeln und aus seinen Fehlern zu lernen. Wenn man die richtigen Schlüsse aus seinen Ergebnissen zieht, ist es am Ende einfacher, neue Situationen besser einschätzen zu können und schneller zu seinem Ziel zu kommen.

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Grundvoraussetzung dafür ist natürlich, sich seine Fehler einzugestehen, sich neuen Zielen und Gewässern zu widmen und nicht auf der Stelle stehen zu bleiben. Denn Mühen werden belohnt, meistens.

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In diesem Sinne wünsche ich euch Tight Lines für 2015
PS:
Und sollte es doch einmal nicht so laufen wie gewünscht… keep cool… das Einzige, was doch wirklich zählt, ist das Erlebnis und die Freude an der eigenen Angelei und nicht der Tunnelblick auf die Waage.
Viele Grüße aus dem Norden
Malte (Columbus Hose) Mentrup

Nach diesen stimmigen Zeilen geht es weiter mit Mario Lechner. 27kg Spiegler aus Niederösterreich. #Tropicana

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Bild: Sehr massiver Fisch...

Darüber hinaus möchten wir einen Blick auf M. Händel und Martin Hiegel werfen.

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 Bild: 19,5kg auf Honeycana

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Bild: 16kg Tropicana

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Bild: 20,5kg auf Proto

Ebenso lohnt es sich, die Umstände zu einem Fang von Max Brodehl näher zu beleuchten.

An diesem See wurde dieses Jahr schon öfters mit weißen Boilies geangelt. Daher habe ich die Honeycanas zu "Almondcanas" umfunktioniert ;-)

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Bild: Näheres zum Goo von Korda gibt es HIER

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Anscheinend hat der Spiegelkarpfen Gefallen an dem pinkenen Köder gefunden. Nach ca. 4 Stunden bekam ich im Dauerregen einen zarghaften Biss, welcher sich binnen Sekunden zu einem krassen Vollrun entwickelte.

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Nach dem Drill den Fisch noch schnell abgelichtet, die Ruten zusammengepackt und das Wochenende gemütlich ausklingen lassen. Honeycanas sind für die Angelei ohne großes Vorfüttern meine erste Wahl.
 
Liebe Grüße
Max

An dieser Stelle noch einmal Glückwunsch zum Fisch, Max!

Zusätzlich erhielten wir Infos von Michael Dotterweich...

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Ebenfalls überaus erwähnenswert sind die Fische von Paul Cionbanu und Rainer Schl.! RICHTIG dicke Fische haben dieses Jungs da (unabhängig voneinander) an Land gezogen. Hut ab!

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Bild: 24,2kg auf Monster Mussle am M-Lake...

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Bilder: Rainer vertraute den 4Fish/GLM und wurde in Frankreich nicht enttäuscht...

Nicht zu vergessen ist Resul Yalyagül. 4Fish/GLM...

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Mittlerweile Stammgast bei unseren Updates ist Sebi Roth. Sein Langzeitfutterplatz, welcher über einen längeren Zeitraum mit Monster Mussle präpariert wurde, brachte im Herbst/Winter einige dicke Überraschungen...

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Bilder: Wie man sieht, mochten nicht nur Karpfen die Boilies...

Als Nächstes wollen wir uns anschauen, was Simon Ka auf die Matte zaubern konnte...

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 ... und auch die Temmitglieder Marian Sura und Tim Ferro dürfen nicht fehlen!

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 Bild: Marian verwendete im letzten Jahr ausschließlich die 4Fish/GLM als Futter/Köder. Auf der Facebookseite des deutschen Fox-Teams erhaltet ihr zusätzliche Informationen bezüglich der verwendeten Materialien. Es lohnt sich also, der Seite ein "Like" zu geben ;)

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Bild: Brandaktuell aus dem Januar 2015. Der erste Fisch für Tim - und dann gleich so ein schöner... #Tropicana (als single hookbait)

Bevor wir zum Ende kommen, noch ein Blick auf Thomas Stemper und seine auf Monster Mussle gefangenen Fische...

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Am Ende des Updates gibt es wie immer eine kurze Zusammenfassung meiner eigenen Fänge. Allerdings diesmal in Verbindung mit Christian Weinig. Warum dies? Ganz einfach, weil wir im November zusammen eine Woche gefischt haben und Chris einen interessanten Bericht darüber verfasst hat. Aber lest selbst!

Eine Woche - zwei Karpfen

Es war ein spontaner Anruf von Basti, der sich eigentlich nur erkundigen wollte, wie es denn so um die Gewässer in der alten Heimat steht. Doch nach kurzem Smalltalk stellten wir beide komischerweise fest, dass ich noch Urlaub übrig hatte und er in den Herbstferien noch nichts geplant hatte.
Also machten wir den Termin fix. Nach all den Jahren der Freundschaft schafften wir es endlich, gemeinsam, aus einer Spontanität heraus, fischen zu gehen.
Wie manche Freundschaften entstehen, ist schon oftmals lustig. Ich traf Basti das erste Mal in der 9. Klasse. Ich war der gelangweilte Schüler in der letzten Reihe und er hochmotivierter Praktikant an unserer Schule. Er war eine Woche das Highlight bei den Mädels meiner Klasse. „Ohhh, der ist sooo süß…“ ;-)
Ungefähr fünf Jahre später trafen wir uns zufällig auf der Kl-Angelsport Messe wieder und anschließend hatten wir dasselbe Hausgewässer und dieselbe Stammdisco. Trotzdem schafften wir es nie, einen gemeinsamen Termin für einen Trip zu finden.
Die Herbstferien rückten nun immer näher und da ich es einfach nicht mehr aushalten konnte, angelte ich noch zwei Nächte an meinem jetzigenHausgewässer. Das Wetter passte. Der erste richtige Herbststurm und viel Regen ließen mich auf den ersten Herbstbullen hoffen. In der ersten Nacht verlor ich gleich zwei Fische. In der zweiten Nacht konnte ich aber dann etwas wieder gut machen und einen Spiegler mit 19,5 kg fangen.

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Perfekter hätte der Zeitpunkt nicht sein können, um sein Selbstbewusstsein etwas aufzumöbeln.
Die Herbstferien begannen und ich fuhr Samstagmorgen mit meinem vollbeladenen Auto Richtung Zielgewässer. Ein See mit eher dünnen Bestand, jedoch mit dem ein oder anderen kapitaleren Exemplar.
Basti war schon seit Freitag vor Ort. Als ich dort ankam, gab es einen kurzen Lagebericht. Da in der vergangen Nacht ein guter Fisch gefangen wurde, hofften wir das Beste. Die Chancen standen also gut.
Wir bezogen eine Uferspitze, von der wir unsere Ruten in verschiedenen Seeteilen verteilen konnten, um die Fische zu lokalisieren.
Wie soll ich sagen. Wir hatten die ersten Nächte super viel Spaß, haben viel gelacht. Die alten Stories über Gott und die Welt hielten unsere Stimmung bei  Laune. Doch als nach drei Nächten sich immer noch kein Fisch zeigen wollte, hieß es dann doch moven.
Nachdem wir in der größten Bucht des Sees unsere neu errichteten Camps bezogen, verteilten wir erneut die Ruten. Wir fischten immer abwechselnd eine Rute. Dadurch hatte jeder die gleiche Chance auf einen Run.
Nicht dass die Fische eventuell nur im linken oder rechten Teil der Bucht fressen. Dadurch würde beispielsweise immer einer leer ausgehen, egal wie arg man sich nun anstrengte.
Jedoch blieben unsere Receiver wieder stumm. Am darauffolgenden Nachmittag dann die erste Aktion. Mein ATTs schrie kurz auf, und gleichzeitig krachte meine Rollenbremse. RUN! „Der steckt bestimmt im Kraut fest“, schrie Basti. Wie ein eingespieltes Team saßen wir sofort darauf in der Falte und ruderten dem Fisch entgegen. Über dem Fisch angekommen, merkte ich, das da wohl was dranhängt, aber ein Karpfen ist das wohl nicht. Es kam eine sechs Pfund schwere Schleie zum Vorschein. Nach vier Nächten Blank war das ein willkommener Einstand für mich. Ganz nach dem Motto des Herrn Schwedes: „Wer die Tinca nicht ehrt, ist den Biggie nicht wert!“
Die Rute wurden erneut gelegt, zwei Kilo meiner etwas löslicher gerollten Extractorbaits großflächig verteilt und die Nacht konnte kommen. Es muss gegen halb vier Uhr gewesen sein, als mein Hänger anfing, in unregelmäßigen Abständen einige Piepser von sich zu geben. Ich quälte mich aus dem Schlafsack, um die vermeintliche Brasse vom Haken zu befreien. Ich stand an der Rute und beobachte das Zucken meines Hängers, als er dann komplett durchfiel. Also ab ins Boot. Ich war über dem Fisch, der Widerstand verstärkte sich, doch nach kurzem Drill glitt ein dicker Schuppmann in meine Maschen. Einen kleinen Freudenschrei konnte ich mir nicht verkneifen. Endlich ein Karpfen! Die Waage blieb bei 23,9 Kilo stehen. Geil, was ein Fisch, ich war mega happy!

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Nachdem ich die Rute wieder gelegt hatte, stießen wir in alter Manier mit einem Osborne-Cola auf den ersten Fisch der Session an.
So lange es gedauert hat, bis die Herbstferien anfingen, so schnell brach für uns beide die letzte Nacht unserer Session an. Ich war zufrieden. Somit hoffte ich jetzt, dass auch Basti seinen Fisch noch auf die Matte legen kann. Die Ruten wurden ein letztes Mal gelegt und mit den feinsten Ködern präpariert.
Um drei Uhr, mitten in der Nacht, donnerte mein Atts wie aus dem Nichts los. Der Fisch spulte ununterbrochen Schnur von der Rolle, bis ich die Rute aufnahm. Ab ins Boot und mit Vollgas rudern. Über dem Fisch gestalte es sich bedeutend schwieriger als die Nacht zuvor. Der Fisch stand wie am Boden genagelt unten und zog ruhig seine Bahnen. Ich ahnte, was da unten wohl dranhing. Doch plötzlich ging nichts mehr, der Fisch steckte im Kraut fest. Das kann doch jetzt nicht wahr sein. Ich wollte fluchen, brüllen vor Wut, brachte jedoch nur ein lautes Zähneknirschen zusammen. Ich manövrierte meine kleine Falte in verschiedene Positionen, bis sich der Fisch glücklicherweise befreite. Nun fing der Fisch an, sich zu lösen und nach wenigen Minuten glitt er über meinen Kescherrand. Ich sah ihn im Schein der Kopflampe, schätze ihn auf knappe 20 Kilo und bemerkte seine auffallend große Beule auf seiner Seite. Aufgrund von Erzählung, die ich von einheimischen Anglern mitbekam, handelte es sich wohl um den Fisch mit dem Namen „die kleine Beule“.
Als ich am Ufer ankam, wartete schon Basti mit dem obligatorischen „Und? Wie groß?“ auf mich. Müsste die kleine Beule sein, entgegnete ich ihm. Ich hievte den Fisch auf die Matte, befreite ihn aus dem Keschernetz. Basti fing an, den Fisch zu begutachten. „Du Chris, das ist nicht die kleine Beule, das ist die große. Wenn du Glück hast, knackt er die 25 Kilo.“

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Erst jetzt bemerkte ich die enormen Ausmaße des Fisches und den extremen Wanst. Die Waage blieb bei 24,5 Kilo stehen. Hätte ich doch nur ein halbes Kilo mehr gefüttert ;-)
Ein geiler Abschluss für eine lustige und erholsame Session.

Christian Weinig

Basti: Den Worten von Chris ist nichts hinzuzufügen. War trotz der wenigen Bisse eine sehr lustige und spannende Woche, in welcher sich Christian seine Fische wirklich verdient hat. Ich musste mir zwar im Nachhinein ein paar (nicht böse gemeinte - hoffe ich zumindest ;) )"Sprüche" von Vereinskollegen anhören wie "Respekt Basti, der hat dich an deinem Hausgewässer ganz schön an die Wand gefischt!"  oder "Der Chris hat dich ja sauber abgezockt!" oder "Du könntest ja in Zukunft Guidingtouren anbieten, aber dann fängst du ja wieder nichts...", aber was soll man machen... Wenn man zu zweit zum Fischen geht, besteht immer die "Gefahr", dass einer besser als der andere fängt. Gerade an Gewässern mit dünnem Bestand bzw. eher wenigen produktiven Plätzen kann alles passieren. Wer das nicht abkann, darf nur alleine zum Angeln gehen bzw. "muss" bei mehreren Leuten dann logischerweise "run to run" fischen. Aber das Schöne am Angeln ist ja, dass es nicht "den einen" richtigen oder falschen Weg gibt. Jeder so, wie er es für richtig hält ;) Vor allem lernt man irgednwie immer etwas dazu...

Das "Lernen" aus der Woche mit Christian war bei mir, dass ein gewisser Seebereich (der, in welchem er beide Bisse hatte), wohl aus irgendeinem Grund zu dieser Zeit relativ anziehend für die Fische war. Das "Warum" ist eigentlich nebensächlich, da ich es mir nicht so recht erklären konnte, aber dort in Zukunft offensichtlich zumindest eine Rute platziert werden sollte. Deswegen war ich das Wochenende darauf natürlich gleich wieder "am Start"...

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Bild: November, strahlender Sonnenschein und auch mal wieder ein Fisch für mich (19,3kg). Die Lehren aus der "Schneiderwoche" gezogen ;) Extractor Readymades (bisschen mit ABL Liver gepimpt)

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Bild: Spiegler mit 16,6kg. Als es dann kälter wurde, wurde dem low stock - See der Rücken gekehrt und das Glück an einem anderen Gewässer probiert. Bei Wassertemperaturen zwischen 6 und 4 Grad bissen zwar nicht gerade Massen an Fischen, aber "Dezemberkarpfen" zählen (zumindest für mich) eh doppelt... Manchmal geht es auch einfach nur darum, "dem Alltag zu entkommen" und die Atmosphäre am Wasser zu genießen. Sebi G. ging es anscheinend ähnlich, sodass wir des Öfteren zusammen am Wasser anzutreffen waren. #happy days ;)

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Bild: Der letzte (fotografierte) Fisch 2014 mit 16,3kg. Wieder hing ein Extractorboilie (halbiert, zusammen mit einem halben PopUp) am Haar.


Wir wünschen allen Lesern einen guten Start ins Jahr 2015!