Dem Wetter trotzen!!!

(von Chris Faber über seinen letzten Cassien-Trip)

Es war der 5.2. 2010 als Holger Weigand und ich uns auf den Weg ans gelobte Wasser machten. Da Holger seinen Resturlaub noch sinnvoll „verbraten“ musste und ich eh immer Zeit habe, sollte der Trip 4 Wochen dauern. Nach 12 Stunden Horror-Autofahrrt mit allen erdenklichen Schikanen wie Extremschneefall in der Schweiz und Autobahnsperre wegen Blitzeis in Italien, kamen wir um 6 Uhr morgens am Cassien an.

Wir entschieden uns erst mal ein kurzes Schläfchen zu halten und dann uns nach einem geeigneten Angelplatz umzusehen. Gesagt getan, wir entschieden uns, den Westarm von Mathilde aus zu befischen. Nach der üblichen Prozedur wie ausladen, Boote beladen, Einkaufen, Karten holen etc…, ging es endlich los, Richtung Platz. Dort angekommen, suchten wir geeignete Plätze für unsere Hütten, da Holger den Bentley unter den Zelten besitzt, ist das immer nicht ganz so einfach…

Aber wir schafften es irgendwie doch noch das 2.60 m auf 2.60 m plus gefühlten 5m Vorbau Karsten-Zelt, aufzubauen. Ab auf den See und auf zur Spotsuche, wir beschlossen uns dass ich die linke Seite und er rechts sein Glück versucht. Die ersten zwei Tage verliefen sehr ruhig, abgesehen von den Temperaturschwankungen von 20° am Tag und -7° in der Nacht!!!!

Als Holger am 3. Tag vom Einkaufen zurückkam, genossen wir eine Dose „herrliches“ Dosenbier und fachsimpelten, ob auch unsere Fischerei richtig ist, oder wir doch anderst vorgehen sollten. Es war 16.30 Uhr, als meine linke Rute, die ich im Steilufer ablegte, losrannte. Ab an die Rute, Anhieb, der Fisch hängt!!! Ab aufs Boot, und über den Fisch, aber das schxxx!! Blei verfing sich in den Steinen und der schon gekürzte Bolt Rig gab das Blei nicht frei, obwohl der Fisch noch Schnur nahm, gab es keine Chance für mich das Blei freizubekommen und es geschah dass was kommen musste, Abriss!!! Total geknickt ging es zurück ans Ufer. Rute wieder montiert, machte ich mich wieder zum Weg zum Hotspot und es geschah über eine Woche lang gar nichts, abgesehen von nem ca. 80cm Hecht, den Holger kurz vor dem Kescher verlor.(Der Extraktor Boilie ist nicht nur für Carps interessant ). Dann war wieder meine linke Rute an der Reihe, wieder bestückt mit einem Extraktor Sinker und nem weißen Popper vom Thomas, lief sie ab, Ich wollte gerade die Rute aufnehmen, als die Schnur stoppte, was ist denn jetzt schon wieder???? Natürlich, was denn sonst, fest!!! Verflixt!!! Des gibt’s doch net, aufs Boot und der Fisch war weg. Am ganzen See ging gar nichts und ich bekam es fertig in 9 Tagen 2 Fische zu verlieren. Es machten sich Selbstzweifel breit. Bedrückt suchte ich mein Zelt auf um den Frust zu verdauen. Ich ging bei ca 18° Grad und Sonnenschein ins Bett und als ich am nächsten Tag aufwachte, lagen 25cm Schnee!!!!!! Was soll dass denn????

....der "White Magic Effekt" in etwas anderer Form...

Naja was solls. Da ich in 2 Tagen eh auf Kevin Ellis moven kann, entschloss ich mich noch mal neue Kräfte zu tanken und wieder positiv an die Sache heranzugehen. Doch es wurde nichts mehr mit nem Fisch auf Mathilde. Auch auf Ellis ging die ersten 4 Tage gar nichts. Dann endlich am 5. Tag ein Fallbiss und juhu, die erste Brasse 2010!

Dann ging es ab!!!

Tag 6 am neuen Platz, ich hatte schon so ein Gefühl, dass es heute was wird mit nem Fisch und ich entschloss mich meine Ruten noch mal alle neu zu machen, und legte sie perfekt ab. Gegen 2 Uhr nachts war es dann soweit, Vollrun, Fischkontakt und ab aufs Boot, nach kurzem Drill lag er vor mir, ein Waller!!! Nachdem er abgehakt war ging es zurück ans Ufer, neues Vorfach ran und wieder raus das Ding. Um 3.30 Uhr wieder Run nach gut 5 Minuten Drill kam der Fisch an die Oberfläche, jaa ein Karpfen, Kescher ins Wasser und vorsichtig drüber ziehen…..Aber auch dies klappte nicht, er unternahm noch eine Flucht und schlitzte aus. Es war zwar kein Riese aber so mit ca. 15kg wäre ich mehr als zufrieden gewesen. Da ich eh schon über meinem Platz war, legte ich sie wieder ab. Zurück im Zelt überlegte ich, was ich denn eigentlich verbrochen habe und haderte mit mir selbst. Gerade wieder eingeschlafen lief die Rute schon wieder ab, jetzt nur nichts falsch machen, dachte ich mir und begab mich aufs Boot, ich merkte schon, es war ein Besserer. Und nach 4 min Drill wieder fest. Ich fiel vom Glauben ab. Alles zerren und tun brachte nichts, ich entschloss mich die Rute zurück aufs Pod zulegen, was eine gute Entscheidung war, nach geschätzten 15 Minuten lief die Rute erneut ab und ich bekam endlich meinen langersehnten Februarkarpfen und was für ein schönes Exemplar mit 18.8 Kg!!! Als ich den Fisch im Sack verstaut hatte, entschloss ich mich die Rute noch mal auszubringen, welches umgehend mit nem schönen Fisch von ca. 10-12kg belohnt wurde. Da dachte ich mir dann meinen Teil, nach so vielen Blanktagen, genügen 5 Stunden um 3 Fische zu fangen. Die nächsten 4 Tage verliefen wieder sehr ruhig, außer nem Brassen ging nichts mehr, und so entschloss ich mich noch 2 Nächte im Kreuz zu verbringen, gesagt getan und schon in der 1. Nacht konnte ich wieder einen Karpfen von ca. 5 Kg fangen. Alles im Allem war es ein wunderschöner Urlaub und Gott sei Dank trotz des so wechselhaften Wetters doch noch ein gelungener Trip. Vielen Dank an Thomas für die Baits, die wieder einmal mehr hervorragend funktionierten.

Viele Grüße

Faber Chris

 


Auch Matthias Birkle und Hendrik Schuster waren zu selben Zeit wie Chris Faber an einem anderen Gewässer im Süden Frankreichs unterwegs und hatten mit den Wetterkapriolen zu kämpfen, die den Fischen gewaltig auf den Magen schlugen. So fanden unsere Violetten Fluo PopUps nebenher auch noch eine andere Verwendung ...Laughing ...

...letztes Jahr zur selben Zeit hatten sie hier noch richtig abgeräumt, dieses Jahr waren sie wohl einfach 3 Wochen zu früh drann....

...die Einsamkeit mußte wohl grenzlos gewesen sein ...

...sollten das die Spuren zum Erfolg sein?

...jooo, ein paar gingen dann doch noch ...Smile