Kurzes Gastspiel
Das Jahr 2012 war für mich schon abgehakt bevor es überhaupt begonnen hatte.
Im Rahmen meines Studiums muss ich sowohl ein Auslandssemester als auch ein Auslandspraktikum absolvieren und in meiner Planung vielen diese beiden Auslandsaufenthalte auf das Jahr 2012.
So zog es mich also im Februar nach Frankreich, in die Nähe von Paris.
Leider ohne Tackle und ohne Baits. Immerhin machte ich mit Kamera und GPS Bewaffnet einige Gewässer unsicher, die in der Zukunft sicher einmal besucht werden.
Anfang Juni war dann meine letzte Prüfung geschrieben und ich musste einfach ans Wasser. Auf dem Heimweg wollte ich zusammen mit einem Freund eine Woche ein Gewässer nahe der deutschen Grenze befischen. Da ich immer noch kein Tackle (außer etwas Endgame) hatte, wurde geplant und organisiert. Mein Kumpel setzte alle Hebel in Bewegung und machte mehr oder weniger eine komplette Leihausrüstung für mich klar.
Der Baitmaster (T.T.) persönlich ließ sich natürlich auch nicht lumpen und verschickte meine Köder einmal durch die Republik, sodass ich zumindest hier auf Altbewährtes zurückgreifen konnte.
Ich war mir sicher, dass zumindest ein Teil des dünnen Bestandes an diesem See schon abgelaicht hatte und so war ich guter Dinge, dass wir ein paar Fische auf die Matte legen würden. Und ich sollte recht behalten. Die Fische waren ausgehungert von der Laichzeit und gierig nach meinen Extractor und Prebaiter Monster Mussel Kugeln.
In dieser Woche erlebten wir alles was unser Hobby so zu bieten hat. Sonne die einem die Haut verbrannte. Unwetter mit Sturmböhen die unsere Schirme erzittern ließen. Dauerregen und Hagel. Wir fingen einige schöne Fische, jedoch verlor ich leider auch einen wirklich sehr großen Spiegler direkt am Boot. Es sollte nicht der letzte bittere Verlust diesen Sommer bleiben.
Ein paar schöne Fische hatte ich aber trotzdem auf dem Konto als ich nach über 5 Monaten wieder nach Hause kam und erstmal die Zeit nutzte um Freunde und Bekannte zu treffen.
Zwischendurch fischte ich ein paar Nächte an einem Verbindungskanal zwischen zwei Stauseen und auch hier ließen sich ein paar schöne Fische die Pre Baiters schmecken.
Anfang Juli stand dann der einzige längere Trip des Jahres an. Es sollte für 2 Wochen in den Süden gehen. Im Gepäck hatten wir eine gute Menge Monster Mussel und Tropicana Boilies sowie einige Kilo Tigernuts, um den Katzenwelse das Leben ein bisschen schwerer zu machen.
Zuerst befischten wir einen ca. 150 ha großen Stausee der eigentlich ein sehr gutes Potential an großen Fischen beherbergt. In den letzen Jahren sorgte allerdings eine explosionsartige Vermehrung der natürlichen Nahrung auch dafür, dass die Fischerei dort ein wenig kniffliger wurde.
Am ersten Abend bekam ich nach nur 2 Stunden einen Biss auf einer Rute die ich mit, in ABL Red Pepper gesoakten, Tigernüssen im Kraut abgetaucht hatte.
Während des Drills tauchte ich zweimal ins Kraut um den Fisch zu lösen. Als ich mir eigentlich schon sicher war, dass ich den Dicken bald abschöpfen kann sammelte dieser die Schnur einer anderen Rute ein. Wieder ging ich ins Wasser um den Fisch freizutauchen. Leider setzte dieser nochmal zu einer kräftigen Flucht an und ich konnte nur noch meine Montage mit aufgebogenem Haken bergen.
In den nächsten Tagen verlor ich noch 2 weitere Fische und fing einen winzigen Schuppi. Die Futterplatzruten brachten leider gar keine Bisse. Kurzum, ich war mächtig angefressen. Ich wollte Sonne, Baden und schöne Fische fangen. Also packten wir unsere sieben Sachen in den Transporter und fuhren an alt bekannte Wirkungsstätte.
Schon als ich meine Banane aufspannte war ich sicher, dass das die richtige Entscheidung war. Fast drei Tage lang fütterten wir Boilies und Tigernüsse ohne den Futterplatz zu befischen. Schon in dieser Zeit fingen wir auf ein paar Fallenruten einige Fische bis 15 kg. Dann wurden die Futterplatzruten scharf gemacht. Es folgten viele schöne Fische, die unglaublich harte Fights lieferten und zur Krönung fing mein bester Freund Thomas eine unglaubliche Schuppidame.
Auch dieser Fische hing unter Wasser in einer Wurzel fest und ich tauchte auf sechs Meter Wassertiefe ab um ihn aus dem Hinderniss zu lösen. Als ich den Fisch das erste Mal sah, blieb mir fast das Herz stehen.
Leider verlor ich auch an diesem See wieder ein paar Fische. Irgendwie hab ich dieses Jahr das Glück wohl nicht gepachtet. Es war keine eindeutige Fehlerquelle auszumachen. Zu unterschiedlich waren die Gründe für die Verluste. Mal wurde die Schlafschnur oder der Leader gekappt wie mit der Rasierkling, ein anderes Mal bog zum wiederholten Male ein Haken auf, obwohl extra das Modell gewechselt wurde. So bitter solche Fischverluste jedesmal sind, sie gehören irgendwie auch dazu.
Es ist zwar erst Mitte Juli, aber meine Saison ist schon fast wieder vorbei. Anfang September geht es für 6 Monate nach Asien. Einerseits bin ich ein wenig traurig wie wenig ich dieses Jahr angeln konnte, andererseits war es jetzt schon ein Jahr mit vielen tollen Erfahrungen und vielen neuen Bekannten und Freunden. Ich hoffe in der zweiten Jahreshälfte folgen viele weitere unvergessliche Erlebnisse! Angeln ist eben nicht immer alles…
2013 dann wieder Vollgas!
Bis dahin, viel Spaß am Wasser…
Max L.
Auf der Suche nach neuen Gewässern
Über ein Meter Spiegler-Brett
Immer wieder Extractor
Dauerregen olé olé
Channel setup
Kanalspiegler mit ordentlich Nacken
Komplett abgelaicht aber ein Maul wie ein Scheunentor
Geiles Schuppenbild
Surfers Point
Als ich den Fisch das erste Mal unter Wasser sah, rutschte mir fast das Herz in die Hose
Yeah Yeah Yeah! Party für Any
Dickschädel am Morgen
Mojito mit frischer wilder Minze...
Tropicana, Monster Mussle und Tigernüsse... ROCKT!
Meter Schuppi-Brett
Schöner Mittagsschuppi
Der letzte Abend nach zwei Kilometern gegen den Wind rudern. Drei Pizzen für 45 Euro und einfach den letzten Abend genießen: UNBEZAHLBAR
Erster Eindruck vom neuen Gewässer: OBERGEIL!