1 Titelbild

Hallo @ all! Mal wieder Neuigkeiten aus dem Hause T.T. ;-) Um euch etwas auf die kommende kalte Jahreszeit einzustimmen, haben wir diesmal einen kleine (ok, eher großen...) "Motivatoinsschub" für euch! Peter Schwedes möchte euch nämlich einen Einblick in seine (knallharte) Fischerei am Rhein geben und damit gleichzeitig deutlich machen, dass sich kontinuierlicher Einsatz früher oder später auszahlen wird! Lasst euch inspirieren und unterhalten... Ab geht`s!

 R(h)ein mit dem Futter!

von Peter Schwedes

1 Titelbild

Es gibt zwei entscheidende Dinge, wenn man an einem Fluss erfolgreich sein möchte: Futter und das Durchhaltevermögen. An qualitativ hochwertigem Futter sollte es dank Mr. T.T. Thomas Tschernich nicht scheitern. Tom verwöhnte mich und die Rhein-Fische in dieser Saison mit seinen Ködern – an dieser Stelle ein dickes fettes Dankeschön für die außergewöhnliche Unterstützung.

Aber nun weg von dem Blumenverteilen und hin zu der harten Flussrealität. Ich hatte es schon letztes Jahr versucht und dieses Jahr fest auf der Agenda fixiert: Karpfenangeln am Rhein. Das sollte kein Zielfische oder Kilogrenzen-Überschreiten werden, es sollten nur Karpfen in meinem Kescher landen.

2 Das Fruejahr brachte viel Hochwasser und wenig Plätze

Bild: Das Frühjahr brachte viel Hochwasser und wenig Plätze.

Im März startete ich die ersten Versuche an verschiedenen Stellen. Aufgrund des extremen Hochwassers konnte ich nur die Altarme beangeln. Die ersten Versuche scheiterten natürlich. Ich hatte Ende März schon drei Blanknächte auf der Uhr. Dafür durfte ich bei einer Session ein Naturspektakel beobachten: laichende Zander und nicht nur ein paar. Das ganze Ufer war gesäumt mit hunderten von Zandern. Von Karpfen keine Spur.

3 Mit dem fortlaufenden Jahr erhoehte ich die Futtermenge an 4-Fish-GLM Boilies

Bild: Mit dem fortlaufenden Jahr erhöhte ich die Futtermenge an 4-Fish-GLM Boilies.

Mit den steigenden Temperaturen erhöhte ich die also kontinuierlich dieFuttermenge, die sich aus 10Kg Tigers und 5 Kg 4-Fish GLM Boilies zusammensetzte. Trotz des Futters und weiteren Platzwechseln hatte ich jetzt Mitte April sechs Blanknächte auf der Uhr. Der Mai schenkte mir weitere vier Blanknächte. So langsam nagten  die Facebook-Fangmeldungen an meinem eiserenen Vorhaben. Ich versuchte mich am heimischen Baggersee – und diesmal mit Erfolg. Aber mein Vorhaben sollte davon nicht gestürzt werden. Die Versuchung des schnellen und einfachen Erfolges war sehr groß. Zumal mein Aufwand, die Stellen am Rhein zu füttern, immens groß war.

4 Drei Mal die Woche fand der Fuetterwahnsinn statt – Boot aufpumpen, Außenborder an und Rhein das Futter

Bild: Drei Mal die Woche fand der Fütterwahnsinn statt – Boot aufpumpen, Außenborder an und "Rhein das Futter"...

5 Das FOX FX 290 war immer ein treuer Begleiter – innerhalb von wenigen Minuten war ich startklar die Kelle zu schwingen

Bild: Das FOX FX 290 war immer ein treuer Begleiter – innerhalb von wenigen Minuten war ich startklar, die Kelle zu schwingen.

Um an die wirklich aussichtsreichen Stellen zu gelangen, musste ich mit Boot und Außenborder das Futter an die Stellen bringen. Der Aufwand hatte einen entscheidenden Vorteil. Dieser wurde mir erst mit der Zeit bewusst: Die Goldzahn-Kormorane. Diese zugezogene Art hält sich doch eher in der Nähe zu ihren Gefährten auf und ist, was die Suche nach Jagdgründen anbelangt, eher faul. (Freunde der "political correctness" dürfen an dieser Stelle einmal diskret die Klappe halten.)

6 Ein typischer osteuropaeischer Goldzahnkormoran

Bild: Ein typischer osteuropäischer Goldzahnkormoran

Der Juni kam und ich hatte mittlerweile zehn Blanknächte auf der Uhr. Dann kam aber dieses Wochenende mit dem typischen Frühsommerregen. Warm, bewölkt und extrem fischig. Dieses Wochenende bescherte mir meinen ersten Erfolg. Die Stelle hatte ich mit 15kg Tigernüssen und 10kg 4-Fish-Glm in 18mm und 20mm bearbeitet. Schon kurz nachdem die Ruten lagen, lief die erste Rute ab. Kurzer Widerstand, ein Rucken und die Schnur hing durch. Abriss. Meine 38mm Hauptschnur mit den 30m Vorgeschalteten 0,60 Fox Snagleader war durch. Frust kam kaum auf, denn die andere Rute lief ebenfalls ab. Nach hektischem Drill kescherte ich einen Rapfen von ca. 6-7kg. Das Spielchen wiederholte sich die Nacht elf Mal. Davon hatte ich dreimal den gleichen Kollegen wiedergefangen. Gegen 2h nachts bekam ich wieder einen Fullrun. Diesmal hielt die Schnur und ich hatte 20 Minuten später den ersten Rheiner 2015 im Kescher.

7 Der erste Schuppi von 16,5kg. 4-Fish GLM Hard&Light hielt den Grundelattacken stand.

Bild: Der erste Schuppi von 16,5kg. 4-Fish GLM Hard&Light hielt den Grundelattacken stand.

Einen kleineren  typischen Flussschuppi von ca. 8kg bekam ich ebenfalls ohne Schnurbruch in den Kescher.

Zwei Tage später hatte ich wieder ein Zeitfenster, um eine Nacht an der Stelle zu fischen. Die ersten Bisse brachten wieder einige Rapfen. Im Morgengrauen durfte ich dann mit einem der gigantischen Asiaten Bekanntschaft machen.

7 Bahnschrankentime 29,5kg

Bild: Bahnschrankentime: 29,5kg

8 Bahnschrankentime die zweite 27,5kg

Bild: Bahnschrankentime die zweite: 27,5kg

9 Selbstausloeser mit einer Bahnschranke Eine Herausforderung

Bild: Selbstauslöser mit einer Bahnschranke: Eine Herausforderung!

Kurz hintereinander konnte ich also einen 29,5kg und einen 27kg Graser fangen. Diese Giganten mit Selbstauslöser abzulichten, ist eine Herausforderung – aber das weitaus Schlimmere ist dieser ekelhafte Gestank.
Nach diesem Wochenende begann eine lange Durststrecke. Das Wasser sank weiter und es wurde schwerer, gute Stellen zu finden. Nach zirka 20 Nächten ohne Fisch und einem völlig demoralisierten Ego fing ich einen 14kg Spiegler. Der Fisch gab mir den Schub und das frische Vertrauen, an dem richtigen Ort zu hocken. Ich beschloss von nun an, dreimal pro Woche die Stelle mit Futter zu versorgen. Das Futter bestand aus 20kg Tigernüssen und 12Kg 4-Fish GLM Boilies. Die Stelle bot ein tiefes Loch mit einer sehr steil abfallenden Kante.

10 Ein steil abfallende Kante, war der Spot meines Vertrauens

Bild: Eine steil abfallende Kante war der Spot meines Vertrauens.

Drei Wochen am Stück zog ich den Futterplan durch, als ich Zeit für eine Nacht Fischen fand. Am Ufer angekommen, sah das Wasser wie tot aus. Ich rechnete mit einer Rapfen-Orgie und keinem Karpfen. Es kam anders...

Um halb zwei Uhr nachts bekam ich einen harten Fullrun. Der Fisch kämpfte so ungestüm und wild, dass ich anfangs keinen Karpfen vermutete. Als ich den Fisch über den Kescher zog, war ich mir sicher. Ein Karpfen. Ein Spiegler mit 15,5kg. Ich feierte den Fisch mit einem Apfelwein-Cola und schlummerte zufrieden ein. Gegen drei Uhr lief dieselbe Rute ab. Diesmal kämpfte der Fisch am anderen Ende viel ruhiger und massiver. Als ich den Fisch über den Kescher zog, konnte ich es kaum glaube: Wieder ein Spiegler und was für ein rundes Teil. Der Fisch sah aus wie ein aufgepopptes Popcorn. Minikopf, Stiernacken und rund. Die Strategie des regelmäßigen Fütterns und der tiefen Stelle schien aufzugehen.

11 Nach cirka 20 fischlosen Nächten durchbrach endlich diese Spiegler die Durststrecke

Bild: Nach cirka 20 fischlosen Nächten durchbrach endlich diese Spiegler die Durststrecke.

12 Absolut untypischer Flussfisch – der hat Potenzial. Ein Wiedersehen Sehr unwahrscheinlich

Bild: Absolut untypischer Flussfisch – der hat Potenzial. Ein Wiedersehen? Sehr unwahrscheinlich!

Für die kommende Woche hatte ich wieder eine Nacht an der Stelle eingeplant. Wieder fuhr ich dreimal mit dem Boot zum Füttern. Der Gewaltakt sollte sich lohnen. Als ich eine Woche später an der Stelle anlandete, begrüßte mich starker Nord-Ost Wind. Die Ruten auszuwerfen war bei dem Wind eine reine Tortur. Für diese Nacht wurde der Blutmond vorausgesagt. Als es dunkel wurde, begann dieses Schauspiel. Ich schoss gerade ein paar Bilder, als eine Rute piepste und einen Fullrun hinlegte. Es dauerte bei dem Wind 30 Minuten, bis ich einen ewig langen Schuppi über die Kescherkante ziehen konnte. Ich schaute in den Kescher und da stand er. Der Fisch, den ich mir im Heimlichen gewünscht habe. Einen 20kg+ Fisch aus dem Rhein. Das Wiegen bestätiget mir: 23,5kg Rheingold. Jeder, der sich am Rhein und seinen Nebengewässern versucht hat, weiß, was das bedeutet. Das Plan-ist-aufgegangen-Grinsen ging mir nicht mehr aus dem Gesicht.

 13schuppi

Bild: Das Ziel ist erreicht: einen wilden Rheinschuppi mit 23,5kg. Ich bin mir fast 100%, dass den Fisch noch niemand in den Händen gehalten hat.

Gegen ein Uhr fing ich einen weiteren Schuppi mit 13kg. Zum ersten Mal hörte ich Fische springen. Sie waren da.

 14 Typischer Flussrecke der Geschichten erzählen kann.

Bild: Typischer Flussrecke, der Geschichten erzählen kann.

Für mich war zu diesem Zeitpunkt 2015 erledigt. Einen hohen 40er aus dem Rhein – darauf habe ich seit Jahren, ach quatsch, seit Jahrzehnten hingefiebert. Als hätte ich nicht genug, lief gegen drei Uhr wieder eine Rute ab. Diesmal zog mich der Fisch wie eine Dampfwalze gegen den Wind. Ich war mir die kompletten 50 Minuten des Drills sicher, einen großen Wels gehakt zu haben. Als der Fisch das erste Mal am Boot die Oberfläche durchbrach, sah ich einen großen, makellosen Spiegler. Kurze Zeit später glitt er über die Kescherkante.

15 20kg Schuppi im Rhein ein Traum Ein solcher Spiegler aus dem großen Bach unfuckingunvorstellbar

Bild: 20kg+ Schuppi im Rhein ein Traum! Ein solcher Spiegler aus dem großen Bach "unfuckingunvorstellbar"!

16 Habe ich überhaupt einmal geblankt Keine Ahnung, habe ich beim Anblick dieses Fisches vergessen

 

Bild: Habe ich überhaupt einmal geblankt? Keine Ahnung, habe ich beim Anblick dieses Fisches vergessen!

Wer hat eigentlich gesagt, dass es im Rhein nur Schuppis gibt??? Jetzt hocke ich wieder hier hinter den Ruten und habe drei Blanknächte hinter mir. Der große Bach gibt nur kurz seine Schätze frei…dafür hat sie kaum jemand vorher in den Händen gehalten.

T.T. Baits

PS: In Zukunft wird es an dieser Stelle weitere "Einzelupdates" geben. Haben uns überlegt, dass es solche Geschichten einfach "verdient" haben, hervorgehoben zu werden, oder? Seid gespannt, was die Zukunft bringt...