AG23,8

 Hallo und herzlich willkommen zum neuen Update!

Der Titel lässt zwar vermuten, dass wir diesmal von besonders außergewöhnlichen Sessions berichten können, dem ist aber leider nicht so.

Ich will mich auch gar nicht lange damit aufhalten, über das bisherige Wetter zu schimpfen, da dies sowieso nichts bringt. 

Jedoch passt unsere Überschrift diesmal unglücklicherweise wettertechnisch wie die berühmte "Faust aufs Auge", sodass es nicht verwundert, dass bis jetzt noch nicht viele den Weg ans Wasser gefunden haben. Einige haben jedoch schon ein paar Nächte am Wasser verbracht - und über deren Erfahrungen wollen wir heute etwas mehr erfahren. Los gehts!

Den Anfang macht diesmal Andi Goetzel, der uns einen kleinen Bericht über seine erste Sitzung des Jahres hat zukommen lassen. Um es vorneweg zu nehmen ... RESPEKT, was ihm da gelungen ist!

Dicker Jahresbeginn

Das Angeljahr 2013 ist erst ein paar Wochen alt und schon hat es bei mir so richtig „geklingelt" :-) . Bei einer Wassertemperatur von 4 Grad und eiskaltem Ostwind ging es für ein Wochenende ans Wasser. Am Freitag nach der Arbeit traf ich mich mit meinem Angelkollegen Andre am See. Da angekommen, meinte ich noch: „Junge, bei dem Wetter fangen wir eh nix.“ Doch es kommt doch oft anders, als man denkt. Die Ruten lagen keine 7 Stunden und wie aus heiterem Himmel lief meine linke Rute ab. Nachdem ich den Fisch im Kescher hatte, dachte ich mir noch: „Naja, scheint ein ganz Guter zu sein“, und weckte Andre auf. Die ersten Worte, die aus seinem Mund kamen, wie er den Fisch erblickte, waren: „Nee, oder?“ Ich hob den Fisch aus dem Wasser und dachte mir noch: „Oh ja, der ist richtig gut.“ Beim Wiegen hatten wir dann ziemlich große Augen, als die Waage 23,8kg zeigte. Den Fisch schnell eingesackt und wieder ab auf die Liege und weitergepennt, aber nicht lange, denn früh um 5 Uhr lief die andere Rute ab und ein 12,2 kg Spiegler ergab sich recht schnell. In der zweiten Nacht schlug dann wieder eine meiner Fallen zu und ein 16,8 kg Carp lag in den Maschen.

 AG16,8

 16,8kg

AG23,8

23,8kg

Neben Andi ließ es sich natürlich auch "Kanalspezi" Sandy Bauer nicht nehmen, sein Hausgewässer nach den ersten aktiven Rüsslern des Jahres zu durchsuchen. Wie man sieht, hatte er bereits Erfolg ;-)

Sandy1

Tropicana ...

Sandy2

Dasselbe Gewässer wird neuerdings auch von unserem Thomas (dem Inhaber von T.T. Baits) befischt... Es ist also nicht verwunderlich, dass auch er "sein Stück vom Kuchen" wollte ;-)

TT1

TT2

TT3

 Eisvogel auf der Rute ist dem Herrn Tschernich ja zu langweilig... Bei ihm muss es ja gleich ein Papagei sein ;-)

TT4

MarioKniep12kgSwetNut

Mario Kniep beweist mit diesem Spiegler, dass der Kanal wohl nicht das schlechteste Frühjahrsgewässer zu sein scheint. Köder waren diesmal Sweet Nuts!

Ein paar "Nachzügler" aus dem letzten Jahr sind ebenfalls noch in den letzten Wochen bei uns eingetroffen, die Lust auf die wärmere Jahreszeit machen... So ließ uns Daniel Kraus ein paar Bilder aus Spanien zukommen, wo er zusammen mit Woody und Andreas Hierling unterwegs war (mit einigen Kilos Proto und Extractor...).

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...bisschen Treibgut ;-)

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Ebenfalls aus dem letzten Jahr stammen die Bilder von Robert Schuster, die er uns ganz beiläufig zu seiner aktuellen Bestellung geschickt hat...

RobertSchuster16 kg

16kg

RobertSchuster19 kg 001

19kg

RobertSchuster20,5 kg

20,5kg

RobertSchuster21,750

21,7kg


Kommen wir jetzt aber wieder zurück in die "Gegenwart", wo sich Markus "Strupmann" Strobl nach längerer Pause mit einem geglückten Saisonstart zurückmeldet, über den er auch einen interessanten Bericht verfasst hat! Weiter so!!!

Nachdem ich mich entschlossen habe, bei diesem sch… kalten Aprilwetter meine erste Dreitagessitzung zu machen, ohne Hoffnung auf einen Fisch, kam es doch anders.

Aber lest selbst weiter…

Zum Füttern benutzte ich Extractor (zerkleinert ) ein paar Dosen guten alten Mais, BAGMIX CREAMY CRUSH mit Enhanced Rock Salt Crystals FRUITEDGE und fertig war der PVA-Stickmix. Als Hakenköder verwendete ich einen 24mm Extractor Boilie mit FLUO BETAIN POP UP mit Specific Dip – TROPICANA verfeinert!

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Mit dieser Methode konnte ich am ersten Abend gleich mal einen Stör und eine Tinka tinka auf die Matte legen. Der Anfang war gemacht und das ganz ohne große Hoffnung. Um 3.00 Uhr in der Früh war es dann soweit, ich konnte den ersten Carp 2013 zum Landgang überreden und dann gleich noch ein hammergeiler Schuppi mit 17,5 kg.

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Am darauffolgenden Tag blieb alles ziemlich ruhig, hier und da ein Piepser aber nix Genaues, auch die Nacht blieb ruhig. Bis dann um 9.00 Uhr in der Früh der Bissanzeiger noch einmal einen Dauerton von sich gab und ein Spiegler mit 13kg sich kurz darauf in meiner Matte wiederfand. Eine Stunde Später fing ich nochmal eine schöne Tinka tinka zum krönenden Abschluss dieser Dreitagessitzung.
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In diesem Sinne - geht raus auch wenns noch so sch… kalt ist, die Hoffnung stirbt zuletzt!

Zu guter Letzt möchte ich euch auch noch ein bisschen von meinem Start in die neue Saison berichten...

Bedingt durch "private Veränderungen" dauerte es in diesem Jahr bis zu den Osterferien, bis ich das erste Mal in diesem Jahr mein Glück versuchen konnte. Am 22.03. war es dann endlich soweit und ich startete meinen Urlaub an einem kleineren Baggersee mit gutem Fischbestand. Leider können dort die Winterstandplätze der Karpfen nicht direkt beangelt werden, da diese sich zwischen versunkenen Bäumen im Schongebiet befinden, doch erschien mir in Anbetracht des Wetterberichts der tiefere Bereich an der Grenze zu diesem Abschnitt immer noch am erfolgversprechensten. Vom Wetter abgesehen, kam noch erschwerend hinzu, dass sich scheinbar die halbe Reiherentenpopulation Süddeutschlands am See eingefunden hatte (ok, vielleicht ein bisschen übertrieben...), sodass das Fischen mit meiner im Frühjahr bevorzugten Taktik (auffälliger, kleiner Bodenköder in Verbindung mit einem PVA-Bag) sich als unsinnig erwies, da ich am Anfang bei nahezu jeder Tauchaktion der "Schwarzen Pest" Piepser bekam...

SNLiquid

Selbst in tiefster Nacht ermöglichte es diese Kombination, den Enten den Weg zum Köder zu weisen... (Man schläft "ungemein beruhigt", wenn man nicht weiß, ob das Rig noch wie gewünscht arbeitet, nachdem es 15 Enten im Schnabel gehabt haben... Grrrr!)

Die "Biester" ließen sich auch nicht durch das Ablegen der Ruten bei Dunkelheit, Füttern abseits des Angelplatzes, Verscheuchen etc. vom Tauchen am Angelplatz abhalten, sodass die Montage und Futtertaktik (leider!) angepasst werden mussten!

SNrig

Partikel wurden seltener als die Tropicanas in den Schnabel genommen... Auch musste ich die Futtermenge erhöhen, um zumindest ein bisschen Lockwirkung am Platz zu haben...

SN10kg

Nach drei Tagen des Wartens war es dann morgens um 06.00Uhr endlich soweit und der Hanger fiel mal nach ein paar "Bleeps" nicht zurück (Enten...), sondern es wurde langsam Schnur von der Rolle gezogen. Ich muss zugeben, dass ich mich selten so über eine "Gurke" gefreut habe. Ich schätzte den Fisch auf ca. 10kg - war mir in diesem Moment auch recht egal ;-)

SNLake

Ostern 2013... Man erinnert sich teilweise nur ungern zurück!

SNbrolly

Manchmal fragt man sich schon, ob man eigentlich "noch ganz sauber" ist... Aaaaaber wenn dann doch einmal ein "Zufallsfisch" daherkommt, ist die Freude natürlich doppelt so groß ;-)

SNice

Nachdem die Wassertemperatur von anfangs 5,1° auf 3,5° (Oberfläche) sank, befürchtete ich schon, (mal wieder) am See einzufrieren. An diesem Morgen war das Flachwasser im hinteren Seebereich bereits zugefroren. Nur durch das Einschmieren der Rutenringe, Schnur, Rollen und Bissanzeiger mit Labello konnte ich verhindern, dass die Schnur festgefroren wäre...

SN16kg

Nachdem die folgenden drei Nächte nach dem ersten Fisch erfolglos blieben und die Temeperaturen nicht wesentlich besser wurden, rechnete ich eigentlich in der letzten Nacht nicht mehr mit einem weiteren Erfolg. Es zeigte sich jedoch, dass die erste Nacht, in der es mit 1°+ "eher mild" war, auch den Karpfen zu gefallen schien. Nachts um 03.00Uhr bekam ich einen weiteren "Lauf", der sich schließlich als ein Spiegler mit 16kg entpuppte und in Anbetracht der Wassertemperaturen wirklich erstaunlich heftig kämpfte. In England würde man sagen, "i was over the moon" - was es auch ziemlich genau trifft! ;-)

Nachdem ich ein paar Tage zuhause verbracht habe (soziale Verpflichtungen...), zog es mich schließlich am Ende des 14-tägigen Urlaubs noch einmal für drei Nächte an einen anderen (größeren) Baggersee. Um es abzukürzen - nachdem ich drei Nächte gnadenlos beblankt hatte, bekam ich am Sonntagmorgen kurz vor dem endgültigen Zusammenpacken doch noch einen Run, der sich wiederum als Spiegler der 10kg-Klasse entpuppte.

SNkescher

Da die Abhakmatte bereits verstaut war, hakte ich den Fisch nur schnell im Kescher ab...

Ich muss zugeben, auch wenn meine Ausbeute während der insgesamt zehn Nächte am Wasser doch sehr mager war, so erinnere ich mich im Nachhinen doch gerne an diese Zeit zurück. Der Winter und das Frühjahr sind wirklich Jahreszeiten, in denen man sich über JEDEN FISCH doppelt freut. Zumindest geht es mir so. Während man in den wärmeren Monaten fischtechnisch doch oft (je nach Gewässer...) "verwöhnt" wird, so lehren einen doch diese kalten Monate, in gewisser Weise Demut an den Tag zu legen und auch mit wenig zufrieden zu sein. Auf jeden Fall freut man sich jetzt noch umso mehr auf die kommenden Wochen/Monate... ;-)


In diesem Sinne - i see you with your landing net ;-)


MfG Sebastian Niedt (Basti)